Bahnfahrt, Alpengarten, Berghotel und vielfältige Wanderungen

Eiger, Mönch und Jungfrau – das Dreigestirn von nahe sehen und doch nicht von der Nähe erschlagen werden, das ist die Schynige Platte! Die nostalgische Bahn mit teils hundertjährigen Wagen fährt mit dem Zahnrad-System Riggenbach/Pauli und hat eine Spurweite von 800mm. Die Fahrt dauert fast eine Stunde – warum immer möglichst rasch auf einen Berg hinauffahren? Schon das Einsteigen in die nostalgische Zahnradbahn mit den kleinen Panoramawagen ist ein Erlebnis – und mit zunehmender Höhe öffnet sich der Blick auf die atemberaubende Bergaussicht. Die drei majestätischen Berner Oberländer sind oben die grosse Attraktion.

Neben der Bergstation befindet sich der Eingang zum aufwändig angelegten Alpengarten, der seinen Besuchern die faszinierende Welt der überaus artenreichen alpinen Flora nahebringt. Hier blühen 600 verschiedene Pflanzenarten, ein Blühkalender ist im Internet aufgeschaltet. Das liebevoll gepflegte Naturparadies ist ein bedeutender Ort für Wissenschaft und Naturschutz und kann auf unterschiedlich langen Rundwegen erkundet werden (Hauptweg 420m, mit Nebenwegen ca. 1km).

Im Berghotel Schynige Platte herrscht Stimmung wie zu Grossmutters Zeiten, alte Kommoden mit Marmorabdeckung, eingebettet ist mit grossen Duvets, ein Porzellankrug mit Wasser zum Waschen steht bereit – die gesamte rustikale Einrichtung schafft authentische Atmosphäre wie anno dazumal. Tagsüber bleibt man gerne in einem der Restaurants oder auf der, im wahrsten Sinne des Wortes aussichtsreichen Terrasse sitzen.

Etwas berggewohnte Wanderer finden auf der Schynige Platte eine Vielzahl von Wandermöglichkeiten. Eine Stunde und fünfzehn Minuten reine Wanderzeit rechnet man für den Ausflug über die Tuba. Zuerst gilt es die 100 Höhenmeter ab Bahnstation zu meistern. Ohne Hektik, schön langsam. Oben angelangt geniesst man dann den traumhaften Blick hinunter nach Interlaken, zum Brienzergrat sowie auf den Brienzer- und Thunersee. Hier muss man eine Zeitlang bleiben! Etwas exponiert folgt der Pfad dann über den Grat, leicht sinkend. Unter dem Oberberghorn gibt es eine Abzweigung zum Gipfel... spannend zuoberst über eine Metallterppe in einem Felsspalt. Plötzlich steht man ganz oben auf der gesicherten Plattform des Oberberghorns.

Für den Rückweg wählen wir den fast horizontalen Weg Richtung Schynige Platte, oder man nimmt die etwas längere Route gegen Osten und dann scharf nach rechts via Alpweiden ebenfalls zurück zum Alpengarten.

Die Zahnradbahn zur Schynige Platte fährt von Ende Mai bis Ende Oktober, im Winter ist der Betrieb eingestellt (Fahrplan beachten).

Aufgezeichnet von Roland Baumgartner
www.bgr.ch

Bilder: Jungfraubahnen AG und Schweiz Tourismus


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Anreise:
Bahn von Interlaken Ost nach Wilderswil; Autobahn-Ausfahrt «Wilderswil» (bei Interlaken).

Weiterer Tipp:
Standseilbahn von Interlaken Ost zum Harder Kulm – Blick zum Dreigestirn, perfekter Ort für Panoramafotos, lässiges Restaurant.