Die majestätischen Viktoriafälle, die auf der Grenze zwischen Simbabwe und Sambia liegen, gehören mit Sicherheit zu den beeindruckendsten Wasserfällen unseres Planeten und sind eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten Afrikas. Ein Besuch an diesem faszinierenden Ort lässt sich perfekt mit ein paar entspannten Tagen am Sambesi sowie einer Safari im tierreichen Chobe Nationalpark im benachbarten Botswana kombinieren.

Der 10.698 km2 grosse Chobe Nationalpark in Botswana ist vor allem für seine riesigen Elefantenherden bekannt. Er beherbergt mit über 120’000 Exemplaren die grösste Population an wilden Elefanten in ganz Afrika. Um die grauen Riesen und die afrikanische Tierwelt hautnah zu erleben, empfiehlt es sich, in einer der zahlreichen Lodges am Rande des Chobe Nationalparks Quartier zu nehmen und sich am besten einen 4WD-Wagen zu mieten. Neben geführten Game Drives am Morgen respektive nachmittags empfehle ich unbedingt, an einer Boots-Safari auf dem mächtigen Chobe River teilzunehmen. Vom Wasser aus erleben Sie die Tiere aus einer komplett anderen Perspektive. Moze, unser Guide und Bootsführer, erklärt uns alles zu den hier lebenden bis zu 4 Meter langen Nilkrokodilen und natürlich auch zu den Hippos. Wussten Sie beispielsweise, dass Flusspferde sehr schlechte Schwimmer sind und sich deswegen nahezu immer laufend am Grund des Wassers fortbewegen? Die riesigen Elefantenherden, die den Chobe schwimmend überquerten, um an das leckere Rietgras auf der bereits namibischen Seite zu gelangen, bleiben mir bis heute in bester Erinnerung. Im breiten Fluss schwimmend, lugt teilweise nur noch der Rüssel der Dickhäuter, ähnlich einem U-Boot, aus dem Wasser heraus. Dabei helfen die alten Bullen und Kühe den Jungtieren, tragen sie Huckepack oder schubsen sie vorwärts.

Neben geführten Safaris mag ich es, die afrikanische Tierwelt im eigenen Fahrzeug zu entdecken. Mit einem robusten Jeep und etwas Übung sind auch tiefsandige Tracks problemlos befahrbar. Auf guten Pfaden fährt man in Schritttempo durch den Park und entdeckt alle paar Meter neue Kreaturen. Neben all den grösseren Tieren wie Giraffen, Antilopen und natürlich Elefanten ist auch die Vogelwelt des Chobe Rivers sehr bunt und vielfältig. Wirklich wunderschön sind die seltenen Malachit-Eisvögel. Und mit etwas Glück entdeckt man auch ein Chamäleon.

Im Vierländereck Namibia/Sambia/Botswana/Zimbabwe, wo sich unter anderem auch der Chobe Nationalpark befindet, ist es ein Katzensprung zu den Viktoriafalls. Die Einreise nach Simbabwe ist mit etwas Geduld im Gepäck relativ einfach zu meistern. Zwar zahlt man zum Teil suspekte Gebühren – es riecht stark nach «einem über den Tisch ziehen» – aber das Erlebnis ist einmalig. Die Formalitäten an der Kazungula Grenze dauerten circa zwei Stunden, danach erreicht man flott in einer guten halben Stunde und auf gut ausgebauter Strasse den Ort Viktoria Falls. Hier wimmelt es nur so von Unterkünften – greifen Sie dafür ruhig etwas tiefer in die Tasche – es lohnt sich.

Die majestätischen Viktoriafälle zählen neben den Iguazu Falls in Südamerika zu den grössten und beeindruckendsten Wasserfällen unserer Erde. Aus stolzen 60 Metern Höhe stürzt der Sambesi River zwischen Sambia und Simbabwe unter lautem Getöse in die Tiefe.

Kein Wunder, dass der hier lebende Kololo-Stamm die Fälle in seiner Sprache auch „Mosi oa tunya“ nennt. Das heisst soviel wie „Donner, der raucht“. Über 500 Millionen Liter Wasser aus dem Sambesi donnern hier zwischen April und August nach der Regenzeit, über den steilen Abgrund in die enge Batoka Schlucht. Aufgrund des stetigen Gischt-Berieselung hat sich neben den Fällen ein zauberhafter, immergrüner, kleiner Regenwald gebildet, der von der UNESCO zum Weltnaturerbe erklärt wurde. Kleiner Tipp: Erstehen Sie sich eine Regen- pellerine am Eingang des Nationalparks und schützen Sie ihre Kamera. Man wird klitschnass, wie frisch aus der Dusche, ohne Übertreibung!

Wenn Sie nach der Besichtigung der Fälle noch Lust auf etwas Nervenkitzel haben, bei der Victoria Falls Bridge, die die Grenze zwischen Simbabwe und Sambia bildet, wird Bungeejumping angeboten.

Eine empfehlenswerte Alternative mit weniger Adrenalinschub, jedoch höchst attraktiv, ist ein Helikopterrundflug über die Fälle. Am Rand der Viktoriafälle zu stehen, ist schon sehr aufregend, noch faszinierender ist allerdings der Blick von oben auf die Wasserfälle. Nur aus der Luft wird einem die Dimension der Victoria Falls richtig bewusst, wie der Sambesi River über die 1.700 Meter breite Schlucht in die Tiefe donnert. Ausserdem versperrt Ihnen hier kein Tröpfchen Wasser die Sicht auf das Spektakel. Einfach einmalig!

Falls Sie abends noch Lust auf ein bisschen Action und Musik haben, dem sei das Restaurant „The Boma“ mit seiner allabendlichen traditionellen Drum Show empfohlen.

So bereiten Sie sich vor

So kommen Sie hin:
mit Swiss und South African Airways via Johannesburg nach Victoria Falls respektive Kasane

Wie lange soll ich hin:
1 Woche – mit Rundreise Botswana oder Namibia verbinden

Beste Reisezeit:
Juli – Oktober

Highlights:
Victoria Falls, Elefantenherden und Big 5 im Chobe NP

Restauranttipp:
www.visit-victoria-falls.com/activities/food/boma-dinner-drum-show/

Mehr Infos:
www.zimbabwetourism.net
www.zambiatourism.com
www.chobe.com
 


Impressionen

Aufgezeichnet von Michael Bachmann
Weitere Reisebilder unter www.kissed-by-nature.com