Wanderung zum idyllischen See mit einer wohl unwahren Geschichte

Der tiefblaue Bergsee versprüht viel Mystik wegen des unerforschten Abflusses. Beliebt ist er bei Familien mit grösseren Kindern – picknicken, rasten und sogar baden im meist kühlen Wasser sind Highlights des Ausfluges.

Die Wanderung startet in Braunwald und zwar auf dem Grotzenbüel (erreichbar via Gondelbahn Hüttenberg-Grotzenbüel). Sie beginnt mit einem leicht abfallenden Weg mit eindrücklichem Panorama zum Unterstafel der Alp Braunwald. Ein Pfad über Wiesen und durch lichte Wälder mündet dann im Tal des Bösbächi. Der Name stammt wohl vom Tal unten, wenn der Bergbach früher bei Starkregen in Luchsingen zu Überschwemmungen führte. Heute geniessen wir im Mittelstafel im heimeligen Restaurant Bächistübli Währschaftes aus der Region, so die «Glarner Beggeli», kleine Pastetli, gefüllt mit Zwetschgen oder Mandeln. Im Mittelstafel kann übrigens im Sommer auch einfach übernachtet werden.

Dann folgt der kaum merkbare Anstieg zum Oberblegisee auf 1421m. Hier heisst es dann tatsächlich sich von der atemberaubenden Kulisse bezaubern lassen, sei es direkt am Wasser oder etwas erhöht, rechts auf dem Grat. Laut hallt das Echo vom Glärnischmassiv zurück. Entstanden ist der Bergsee durch eine Moräne des Kargletschers am Glärnisch, die bis heute das Wasser aufstaut. An heissen Tagen lädt der geheimnisvolle See zu einem kühlen Bade ein. Doch Vorsicht: in der Tiefe gibt es unerwartet heimtückische Strudel.

Das grosse Geheimnis des Sees rankt sich denn auch um seinen (unterirdischen) Abfluss, der schon lange bekannt, aber noch immer nicht richtig erforscht ist. So ist eine etwas makabre Sage entstanden: Einst versuchte ein übermütiger Senn den See zu queren – plötzlich verschwand er im Wasser... kurz darauf schöpfte im Tal unten seine Mutter Wasser aus dem Leuggelbach, genau in dem Moment, als der Kopf ihres Sohnes angespült wurde.

Via Yenstock, Chilchli und Guppenseeli gibt es anspruchsvolle Abstiege nach Schwanden. Viel angenehmer geht es mit der Brunnenberg-Bahn hinunter nach Luchsingen und von dort mit dem Zug zurück nach Linthal oder talauswärts direkt Richtung nach Hause.

Aufgezeichnet von Roland Baumgartner
www.bgr.ch

Bilder: Technische Betriebe Glarus


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Anreise:
Ab Linthal mit Standseilbahn nach Braunwald, mit Gondelbahn zum Grotzenbühl. Brunnenbergbahn zurück nach Luchsingen.

Weiterer Tipp:
Zum Muttsee, längste Staumauer der Schweiz, höchstgelegene in Europa. Öffentliche Luftseilbahn ab Linthal-Tierfehd bis Kalktrittli.