Eine der ältesten Städte der Welt blüht auf

Zugegeben, der Weg von Deutschland, Österreich oder der Schweiz in die Stiefelregion ganz im Süden Italiens ist weit, und für Kurztrips einfach zu lang. Wen es aber sowieso an die sonnige Adriaküste Apuliens, den Gargano oder zum Golf von Tarent im Ionischen Meer zieht, der sollte unbedingt einen Zwischenstopp im uralten Bergstädtchen Matera einplanen. Es lohnt sich!

Dabei hatte Matera über viele Jahrzehnte einen miserablen Ruf, galt in den 50er-Jahren des 20. Jahrhunderts sogar als „Schande Italiens“. Schuld daran waren die schlechten Wohnverhältnisse in den über 3000 Wohnhöhlen. In der Folge mussten die Bewohner die so genannten Sassi verlassen und wurden stattdessen in Mietblocks am Rand der Stadt umgesiedelt. Matera fiel in einen Dornröschenschlaf, diente allenfalls noch als biblische Filmkulisse, etwa für Mel Gibsons „Die Passion Christi“.

Heute ist alles anders. Irgendwann sprach es sich herum, dass die Stadt auf dem karstigen Felsplateau, das seit über 11 000 Jahren bewohnt ist, einen einzigartigen Kulturschatz besitzt, den es unbedingt zu bewahren gilt. So wurde den Höhlen neues Leben eingehaucht, Wasser und Strom verlegt, es entstanden schicke Wohnungen, Restaurants, sogar Hotels und viele Ateliers im weichen Fels. 2019 durfte sich Matera sogar mit dem Titel „Kulturhauptstadt Europas“ schmücken. Und auch das Kino hat Matera wiederentdeckt. Im 25. James-Bond-Film soll 007 auch in den Sassi Schurken jagen.

Wer Matera mit dem Reisemobil anfährt, findet vor der Stadt drei speziell ausgewiesene Stellplätze, zwei davon bieten einen Shuttle-Service an. Der Kulturgenuss lässt sich übrigens bequem mit einem Aufenthalt am Meer verbinden, denn zum Golf von Tarent mit seinen zum Teil feinsandigen Stränden ist es nicht weit. Und mehrere Reisemobil-Stellplätze gibt es dort auch.


Anreise:
Aus Richtung Bologna auf der A14 bis Bari Nord, weiter über Altamura nach Matera.

Weiterer Tipp:
Auf durchreisende Reisemobilisten haben sich die Area Camper Matera (Platz für 14 Mobile), die Area Camper Masseria Radogna (40 Mobile) und die Agriturismo Nonna Rosa (7 Mobile) außerhalb der Stadt eingestellt. Weitere Stellplätze in der Basilikata gibt es am nahen Golf von Tarent. Empfehlenswert sind die Area Camper Oasi d’Oriente in Lido Di Policoro, der Camper Park Nettuno in Lido di Metaponto und der Agricampeggio Le Radici in Porto Cesareo.