Der kleine Stadtstaat Singapur an der Südspitze der malaysischen Halbinsel zählt 4 Millionen Einwohner. Investitionen in die Tourismusbranche haben das internationale Renommee in den letzten Jahren ordentlich aufpoliert. Nagelneue Resorts bringen Besucher und viel Geld in die Stadt. Die Kunst- und Musikszene braucht den Vergleich mit anderen Weltstädten nicht mehr zu scheuen, und das nächtliche Formel-1- Event ist mittlerweile ein fester Bestandteil im städtischen Terminkalender. Shoppingmalls, Natur und kulturelle Highlights liegen allesamt nahe beisammen.

Die Skyline spiegelt die rasanten Veränderungen der letzten Jahre wider – eine atemberaubende Mischung kleiner britischer Kolonialbauten und modernster Wolkenkratzer. Wenn Sie gerne shoppen, dann ist Singapur genau der richtige Ort: Unterhaltungselektronik, Mode, Videospiele, Stoffe, Gewürze, chinesische Medizin – die Liste von Waren aus Singapur ist ebenso lang wie abwechslungsreich. Das Shoppen ist hier eine geradezu religiöse Handlung; im Zentrum dieses Kults steht die 2,5km lange Orchard Road, eine Schlucht aus Glas, Stahl und Beton. Die Singapurer sind ganz vernarrt in ihre Shopping-Malls; dort verbringen sie einen grossen Teil ihrer Freizeit. Auch weil es in den Malls angenehm kühl ist. Wirklich spottbillig sind die Läden zwar nicht mehr, doch die Auswahl und das Ambiente garantieren ein eindrucksvolles Erlebnis. Und auch Restaurants gibt es in Hülle und Fülle. Singapurer sind verrückt nach gutem Essen. Diese Leidenschaft eint die Nation über ethnische Grenzen hinweg; unzählige Lokale servieren Köstlichkeiten der chinesischen, indischen und indonesischen Küche. Die Hawker Center und Food Courts sind ungemein beliebt. Es gibt keinen besseren Weg, die Mentalität Singapurs zu erforschen, als durch seine Küche. Die meisten Besucher kommen wegen der legendären Läden und Restaurants nach Singapur und sind dann verblüfft über die vielen exotischen Parks und Gärten. Stadtplanung geniesst einen hohen Stellenwert, und es ist kein Zufall, dass große Grüngürtel die Stadtlandschaft durchziehen. Der Charakter dieser Grünflächen reicht vom Dachgarten oben auf dem Marina Barrage über das heitere MacRichie Reservoir mit Rundweg in Höhe der Baumkronen bis zum naturbelassenen Sungei Buloh, einem Rastplatz für Tausende von Zugvögeln.

Fehlen darf meiner Meinung nach auch nicht ein Besuch des legendären Zoos, einer der besten weltweit. Die Freigehege bieten den Tieren genügend Platz und die Zoobesucher können die Tiere ungehindert betrachten. Ausserhalb von Borneo und Sumatra ist dieser Zoo einer der wenigen Orte, an denen die Orang-Utans direkt über den Köpfen der Besucher in den Bäumen hocken und Hirschferkel und Lemuren ihren Weg kreuzen. Abends kann man im benachbarten Nachtzoo Tiere wie Leoparden, Hirsche und malaiische Tiger erleben. Und wer noch nie Pandas gesehen hat, hier wohnen zwei der knuddeligen Bären.

Einen Ausflug wert ist die nahegelegene Insel Pulau Ubin, die einen Eindruck vom Dorfleben vermittelt, wie es bis in die 1960er-Jahre noch in Singapur stattfand. Von Changi aus geht es mit einem kleinen Bumboot durch Mangrovensümpfe. Dort kann man mit dem Velo an Blechhütten vorbei radeln oder einen Mountainbike-Pfad entlang düsen und den Tag mit einem Meeresfrüchteessen beschliessen. Wer keine Lust auf Outdoor-Aktivitäten hat, kann stattdessen an einem Kochkurs teilnehmen. Und wer Geschmack am Inselleben gefunden hat, kann gerne ein paar Nächte im Resort verbringen.

Und dann wäre da noch Sentosa Island. Von aussen wirkt die Weltklasse-Ferieninsel vielleicht etwas kitschig, aber seit der Eröffnung des Resorts „World“ bietet die Spielwiese der Bewohner von Singapur wirklich für jeden etwas. Ein Highlight für Kinder sind die Universal Studios. Abends kann man sein Glück im Casino versuchen oder einfach nur am Strand liegen und es sich bei einem Cocktail gut gehen lassen.
Mein Übernachtungstipp: Wenn Sie das nötige Kleingeld haben, empfehle ich einen Aufenthalt im Marina Sands Bay, das 2010 eröffnet wurde. Die drei 55-stöckigen Hoteltürme tragen auf 191 Meter Höhe einen 340 Meter langen Dachgarten. Teil der grössten öffentlichen Auslegerplattform ist ein 146 Meter langer Infinity Pool. Das Resort gilt als die teuerste alleinstehende Kasinoanlage der Welt.

Von hier haben Sie auch nicht weit zu den „Gardens by the Bay“ – Land das künstlich aufgeschüttet wurde. Eine überraschende Kombination aus Baukunst und Natur machen diesen Park aus meiner Sicht zu einer der Hauptattraktionen von Singapur. Schlendern Sie auf idyllischen Spazierwegen durch eindrucksvoll angelegte Landschaften und bestaunen Sie die beiden gläsernen Biotope und die riesigen, künstlichen Bäume, die "Supertrees". Diese riesigen Stahlbäume, die 50 Meter hoch in den Himmel ragen, sind mit Hunderten von Orchideen-, Bromelien-, Farnen- und tropischen Blumenarten bewachsen. Falls Sie den Park gegen Abend besuchen, sollten Sie etwas länger bleiben und sich die eindrucksvolle Lichterschau Garden Rhapsody ansehen. Und fahren Sie mit dem Fahrstuhl einen der Bäume hoch und spazieren Sie in luftiger Höhe über den Skyway. Hier bietet sich Ihnen ein besonders beeindruckender Ausblick über Gardens by the Bay und die Stadt.


So kommen Sie hin:
Nonstop ab Zürich mit Swiss oder Singapore Airlines

So kommen Sie herum:
Mit Taxi und ÖV

Wie lange soll ich hin:
3 – 4 Tage, auch als Stoppover-Stadt geeignet

Beste Reisezeit:
ganzjährig

Highlights:
Orchard Road, Zoo, Gardens By the Bay

Lecker essen:
Im wohl schönsten Hawker Centre auf dem Lau Pa Sat Festival Market, Robinson Road zwischen Waterfront und Chinatown

Hoteltipp:
Marina Sands by the Bay

Mehr Infos:
www.visitsingapore.com


Aufgezeichnet von Michael Bachmann
Weitere Reisebilder unter www.kissed-by-nature.com