Wie ein Kehrtunnel funktioniert
Die Schmalspurbahn zwischen Thusis und St. Moritz ist ein bahntechnisches Meisterwerk, sie wurde 1903 nach nur fünfjähriger Bauzeit eröffnet. 39 Tunnels, 55 Brücken, 1123 Meter Höhendifferenz – die Albulastrecke der Rhätischen Bahn. Die Auszeichnung 2008 als Unesco-Welterbe verdankt die Region denn auch der Eisenbahn, ihre dramatische Linienführung ist einzigartig.

Filmreif schraubt sich die RhB mit den roten Wagen von Bergün die Berghänge hinauf, verschwindet dabei immer wieder in Tunnels, um wenig später irgendwo zu erscheinen, wo man sie nicht erwartet – all dies, um auf einer längeren Strecke Höhe zu gewinnen. Die Steigungen bis zu 35 Promille werden ohne Zahnstange gemeistert. Bahnreisende aus dem Flachland haben hier auch schon mal die Orientierung verloren.

Auf dem Abschnitt von Preda hinunter nach Bergün gibt es den Erlebnispfad, eine zweieinhalbstündige Wanderung mit Informationen über die spektakulärste Bahnstrecke der Welt. Informationstafeln vermitteln spannende aktuelle und historische Hinweise und geben Einblick in die Welt von Bahn, Technik, Kultur und Alltag der Rhätischen Bahn – und der Menschen im Albulatal. Auch Nichteisenbahnfanatiker kommen hier ins Schwärmen, und Familienväter erklären ihren Buben (und Mädchen) mit bestens verständlichen Armbewegungen das Funktionieren eines Kehrtunnels.

Im Ortsmusem im Zentrum von Bergün kann die ganze Strecke als Modelleisenbahnanlage im Massstab 1:87 besichtigt werden. Und beim Bahnhof Bergün gibt's das Bahnmuseum Albula, wo im Simulator auf der legendären Krokodillokomotive Besucher den Zug selber über die Albulalinie führen dürfen.

Aufgezeichnet von Roland Baumgartner
www.bgr.ch


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Anreise:
Mit Auto oder Bahn von Chur nach Bergün, weiter mit der RhB zum Startort Preda (vor dem Albula-Tunnel).

Weiterer Tipp für Familien:
Aufstieg zur Kesch-Hütte des SAC und eine Übernachtung im Gebirge.