Auf unzähligen Wasserwegen rund um Amsterdam entdeckt man die wahre Natur Hollands: kleine und grössere Ortschaften entlang von Flüssen und Kanälen, Mühlen und Hebebrücken bieten viel Abwechslung auf einer Bootsfahrt durch Südholland. Das Highlight der Region ist sicherlich Amsterdam, doch auch die kleineren Ortschaften im Süden und Norden der Metropole: Utrecht, Loosdrecht oder Alkmaar sind allemal eine (Schiffs-)Reise wert.

Einfach ablegen und dem Stress Adieu sagen: Wer das als Hausboot-Kapitän erlebt hat, ist anschliessend unheilbar 'infisziert'. Wie gut, dass die Zahl der Reviere der wachsenden Nachfrage folgt. Neben klassischen Touren auf Frankreichs Kanälen oder der Mecklenburgischen Seenplatte locken Hollands Wasserwege. Mit dem Miet-Hausboot durch Hollands Wasserparadies, das heisst unbeschwerte Tage als eigener Kapitän verbringen. Ein weit verzweigtes Netz von Flüssen, Kanälen, kleinen Seen (Plassen) und Poldern spannt sich über das im Westen von der Nordsee und östlich vom Ijsselmeer begrenzte Gebiet. Diese einzigartige Wasserlandschaft gilt als Eldorado für Binnenschiffer und Freizeitkapitäne. Das Gute daran: die Boote sind nach einer kurzen Einführung führerscheinfrei zu manövrieren. Mit jedem Kilometer, den man durch die Kanäle tuckert, wird man mit dem Gefährt sicherer und schon am zweiten Tag kann man es kaum erwarten, weiter zu ziehen. Übernachtet wird, wo’s gefällt oder in einem Hafen, den man sich zuvor auf der Wasserkarte ausgewählt hat.

Alle paar Kilometer wechselt die Szenerie und wartet mit neuen Überraschungen. Sei es, dass man seltene Vögel beim Nestbau entdeckt oder in einem Dorf anlegt und einen Kaffee trinken geht. Das Besondere am Hausbooturlaub in Holland: die Kanäle und Flüsse sind hier so zahlreich, dass es nicht nötig ist, auf gleichem Wege zum Ausgangspunkt zurückzukehren. Sowohl in nördlicher als auch in südlicher Richtung lassen sich ab der Basis Loosdrecht innerhalb einer Woche die schönsten Rundtouren fahren. Dabei rücken malerische Dörfer, Windmühlen und Hebebrücken ins Blickfeld des Betrachters. Der Hausbooturlauber erfreut sich an Impressionen, die an Werke berühmter holländischer Maler erinnern. Die Käsestädte Gouda oder Edam warten auf Ihren Besuch, und im Frühling werden die malerischen Blumenfelder, ob bei Alkmaar oder am Keukenhof, Sie schlichtweg verzaubern. Ein Kontrastprogramm zu dieser Idylle bildet die lebhafte Domstadt Utrecht, wo man einfach am Kai oder gegenüber der Kathedrale anlegen kann. An der Einfahrt zur Schleuse erhält man einen Stadtplan mit den Kanälen und den zahlreichen Brücken.

Und wer es sich zutraut, dem sei eine Fahrt auf den Wasserkanälen durch Amsterdam empfohlen. Die Fahrt ist nicht schwierig, verlangt aber etwas Aufmerksamkeit. Wer schon zuvor einmal in Hollands Hauptstadt war, wird diese von einer ganz neuen Perspektive kennenlernen. In Amsterdam befindet sich die ruhig gelegene Marina mitten in der Stadt. Zwei weitere Marinas liegen etwas außerhalb, sind aber mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut an die Innenstadt angebunden. Die Mietpreise eines Bootes richten sich nach dessen Grösse und Komfort sowie den Saisonzeiten. Zur Orientierung: Wer ein Hausboot mit fünf Schlafplätzen für eine Woche in den Sommerferien mietet, zahlt je nach Revier zwischen 1200 und 2500 Euro. Günstiger wird's, wenn man frühzeitig bucht oder sich für die Nebensaison entscheidet. Praktisch ist es auch, Fahrräder mitzubringen oder zu mieten - für Ausflüge an Land und kurze Fahrten zu einem Supermarkt entlang der Strecke. Wer dann abends in einer stillen Bucht ankert oder am Ufer-Liegeplatz den Sonnenuntergang geniesst, spart sich zudem die im Hafen fälligen Liegegebühren. An Bord zu kochen und das Essen mit einem Glas Wein auf dem Oberdeck zu geniessen, rundet einen perfekten Hausboottag ab.


So kommen Sie hin:
mit dem Auto oder Zug

So kommen Sie herum:
zB mit einem Boot von www.hausbootferien.ch  

Wie lange soll ich hin:
ab 7 Tage, besser 14 Tage

Beste Reisezeit:
April bis Oktober

Highlights:
Amsterdam, Utrecht, das Leben an Bord, Tulpen

Hinweis:
Einige Schleusen und Hebebrücken sind gebührenpflichtig. Häfen mit entsprechenden Einrichtungen in größeren Städten verlangen eine Anlegegebühr

Mehr Infos:
www.iamsterdam.com/de


Aufgezeichnet von Michael Bachmann
Weitere Reisebilder unter www.kissed-by-nature.com